Interview mit
Sanitas Troesch

"Wir schaffen Win-Win-Win Situationen"
The Team Behind
  • Christian Härri
    Key Account Manager
    Sanitas Troesch
  • Lars Sommerer
    Managing Director
    SwissPropTech
  • Mathias Rinka
    Media Director
    SwissPropTech
Interview
Lars Sommerer:
Warum seid ihr SwissPropTech beigetreten?
Christian Härri:
Wir haben in jüngster Zeit die Entwicklungen im Bereich der Digitalisierung in der Immobilienbranche sehr genau beobachtet. Für die Baubranche und die technische Instandhaltung in Gebäuden gibt es immer mehr spannende Innovationen. Viele unserer Kunden haben in entsprechende technische Lösungen und Schnittstellen investiert. Der Bereich Service von Sanitas Troesch ist Teil dieses Ökosystems und deshalb haben wir den Anspruch von Anfang an digitale Lösungen für unsere Kunden zu entwickeln. Im Netzwerk von SwissPropTech können wir uns auf diversen fachlichen Ebenen austauschen.
Sommerer:
Was ist euch dabei besonders wichtig?
Härri:
Wir streben eine Integration in die bestehenden und neuen Wertschöpfungsketten unserer Kunden an, um auf beiden Seiten Transparenz und Effizienz zu schaffen. Das heisst, dass wir im Interesse unserer Kunden die Prozessintegration vorantreiben wollen und Innovationen und neue Geschäftsmodelle frühzeitig erkennen wollen. So möchten wir unseren Kunden aktiv Lösungen anbieten, die ihre bestehenden Prozesse effizienter gestalten. Beispielsweise soll die Abwicklung von Schadensfällen in der Küche neu per Mausklick oder sogar komplett automatisiert erledigt werden können. Der Fokus liegt dabei immer auf der Zufriedenheit aller Parteien.
Sommerer:
Wie tretet ihr mit euren Zielgruppen in Kontakt?
Härri:
Die Interaktion mit Eigentümern und mit den Mietern ist das A und O. Hinsichtlich der Digitalisierung sehen wir, dass Immobilien-Besitzer wie etwa Asset Management Abteilungen von Banken oder Versicherungen digital weit fortgeschritten sind. Nun gilt es, auch Mieterinnen und Mietern digitale Lösungen anzubieten. Dazu zählen wir etwa App-Lösungen und Ticketing-Systeme, die eine effiziente Abwicklung bei Problemen und Mängeln bieten und somit die Zufriedenheit der Mieter steigern. Auch die Kommunikation hat sich stark verändert. Dank PropTech-Lösungen ist der Informationsfluss viel schneller und direkter geworden. Aufgrund der neuen und umfangreicheren Daten können wir uns ein genaueres Bild machen und so unnötige Doppelarbeiten reduzieren. PropTechs profitieren im Gegenzug von unserem langjährigen Know-how in der Branche und können dadurch die Qualität steigern. Ich bin überzeugt, dass die Digitalisierung auch die Arbeit der Bewirtschaftungsfirmen massiv erleichtern wird.
Sommerer:
Welche Mehrwerte resultieren daraus?
Härri:
Es sind weniger Zweitgänge nötig und wir kommen zu einer viel höheren Erstgangerledigung. Beispielsweise können unsere Service-Techniker beim ersten Besuch das korrekte Ersatzteil mitnehmen und einbauen, wenn das eingebaute Gerätemodell bereits vor dem Besuch beim Mieter bekannt ist. So profitieren Mieter von einer schnellen Behebung des Defekts und Eigentümer von tieferen Instandhaltungskosten. Der Datenaustausch bringt mehr Transparenz für den Bewirtschafter und mehr Sicherheit für den Mieter. Dies fördert wiederum die Transparenz gegenüber dem Bewirtschafter der Immobilie und dem Eigentümer. Damit schaffen wir Win-Win-Win-Situationen.
Sommerer:
Wie wird diese Digital-Initiative bei euch intern vorangetrieben?
Härri:
Als Service-Dienstleister möchten wir uns als Teil des Immobilien-Lebenszyklus in bestehende und neue Ökosysteme einbinden. Wir sind aktiv an der Einführung einer neuen Field Service Management Software sowie an der Evaluation weiterer Softwarelösungen und stehen deshalb regelmässig im Austausch mit diversen PropTech-Unternehmen. Unser Ziel ist es, ein umfassendes Portal aufzubauen, in welchem unsere Kunden detaillierte Daten über ihre verwalteten Liegenschaften abrufen können. Diese Daten sollen automatisch per Data Capturing in unser System fliessen, welche dann über Schnittstellen unseren Kunden verfügbar gemacht werden sollen. Hierzu eignen wir uns aktuell die dafür notwendigen Kompetenzen an und bauen entsprechende Kooperationen auf. Das Innovationsnetzwerk SwissPropTech bietet dazu ideale Bedingungen.
Sommerer:
Wie schaut eure Roadmap dafür aus?
Härri:
Kurz- bis mittelfristig sehen wir die Anbindung an verschiedene PropTech-Lösungen über offene Schnittstellen vor, um uns an die Wertschöpfungsketten unserer Kunden anzubinden und dadurch auf allen Seiten Transparenz zu schaffen. Dabei hilft uns der Austausch mit den Bewirtschaftern, Eigentümern und Asset Managern, welche die Priorisierung bei der Auswahl technischer und innovativer Lösungen treffen. Kunden im Immobilienbereich sollen Sanitas Troesch langfristig als neutralen Partner mit optimaler Integrationsmöglichkeit, als Datenlieferant und als Fachspezialist für sämtliche Dienstleistungen im Bereich Bau, Unterhalt und Renovation rund ums Bad und die Küche wahrnehmen.