Martin Waeber:
Wir sehen keine Monopolstellung. Vielmehr sehen wir immer stärker in den Schweizer Markt drängende internationale Grosskonzerne, die wir ruhig beim Namen nennen können. Nehmen wir zum Beispiel Facebook beziehungsweise neuerdings Meta. Deren Immobilienangebot im Marketplace umfasst schon heute allein bei den privaten Mietinseraten ein Vielfaches des Angebotsvolumens unserer Immobilienportale. Wenn wir auch in Zukunft mit digitalen Plattform-Geschäftsmodellen in der Schweiz Wertschöpfung generieren wollen, dann müssen wir uns die Konkurrenz von Meta oder Google bewusst machen. Anstatt dass sich Schweizer Unternehmen streiten und sich letztlich Dritte im fernen Silicon Valley darüber freuen, wollen wir diesen international agierenden Digitalriesen die Stirn bieten. Schon gar nicht sollten wir ihnen so einfach das Feld überlassen und zusehen, wie sie Monat für Monat marktbestimmender werden. Hinzu kommt, dass weder Google noch Meta vermutlich ein besonderes Interesse an der Schweiz haben, geschweige denn sich dazu verpflichtet sehen, die damit verbundenen Arbeitsplätze in der Schweiz zu halten. Natürlich gibt es in der Schweiz auch noch weitere bedeutende Plattformen wie zum Beispiel newhome sowie eine grosse Anzahl mittlerer, kleiner und kleinster Immobilien-Portale und unzählige Start-ups, unter denen sich der Markt aufteilt. Am Ende des Tages wird entscheidend sein, ob es uns gelingt, den überzeugendsten Mehrwert für unsere inserierende Kundschaft und gleichermassen für alle User zu generieren, die nach ihrer Wunschimmobilie suchen. Hierfür brauchen wir ein attraktives Arbeitsumfeld mit hervorragenden Perspektiven, aber eben auf dem Boden eines Schweizer Wertegerüsts.